Geistliches Tagebuch Die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens Autor: Elisabeth Kindelmann

 


 

 

 

25. Januar 1966 – Ich bin es doch, der dich führt!

 
Als ich abends nach Hause kam und dem Bus entstieg, konnte ich im eisigen Schnee kaum stehen bleiben. In diesem Moment erfasste mich eine bedrückende Einsamkeit. Als ich mich umschaute,
hatten sich die Reisenden, die meisten von ihnen in Begleitung, schnell zerstreut. Ich blieb allein.
Auf dem dunklen, vereisten Weg fürchtete ich mich, einen Schritt zu tun. Als ich dies endlich wagte, überraschte mich der Herr Jesus, zunächst mit Worten, dann mit Seiner Gegenwart in
gesteigertem Maße. Inzwischen fragte Er mich: "Sage, Mein Schwesterlein, warum sagst du, du seiest allein? Ich bin es doch, Der dich führt! Hab' keine Angst! Ich lasse dich nicht los. Komm,
wir gehen gemeinsam, und ein andermal denke nicht daran, dass du allein bist."
Als Er dies sagte, steigerte Er in meiner Seele noch mehr das Bewusstsein Seiner Gegenwart und sprach weiter: "Meine Elisabeth, als du früher noch nicht so viel an Mich gedacht hattest, war Ich bereits ständig bei dir, um dich auf dem eisglatten Weg des Lebens vor dem Fall zu beschützen.
Nicht wahr, damals hattest du es nicht geglaubt, dass Ich dich von den unzähligen Stürzen zurückhalte! Und Ich war es, Der auf jeden deiner Schritte besonders achtete. Meine Liebe, wenn du ein Verlassen Sein von Mir auch nur in Gedanken erwägst, es schmerzt Mich am meisten. Das gemeinsame Empfinden und auch die Gedanken unseres Geistes sind eins. Betrachte daher die Einsamkeit als ausgeschlossen. Das ist zwischen uns unmöglich. Und wenn du dies dennoch dächtest, das würde Mich schmerzen. Stimmt es? Du wirst von nun an nicht mehr an so etwas denken? Das Klopfen Meines Herzens hallt wider in deinem Herzen, und wenn du allein bist, musst du es noch besser hören. Siehst du, wenn du nicht an Mich denkst, wird dir das Leid gleich schwer. Das weiß Ich zu gut. Das ist die ewigwährende Garantie Meiner Liebe. Und jetzt frage Ich dich: 'Hast du irgendeinen Wunsch?'"
"Ja, ich habe einen. Vor allem wünsche ich Dir Seelen. Alle Seelen sollen Gott besitzen und dazu deine unendliche Güte und verzeihende Liebe. Als ich in Ihm versunken war, entrang sich Ihm in meiner Seele ein Seufzer." – "Danke, Elisabeth! Das habe Ich von dir erwartet. Ich sehe, Meine Gnade geht in deiner Seele nicht verloren." 

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